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Wahnsinn!

Nachdem ich gestern wegen starkem Muskelkater (aufgrund der langen Pause und der starken Schwungbewegungen der vorigen Tage) pausiert hatte und mich heute eigentlich auch noch hatte erholen wollen, setzte ich mich dann doch mittags spontan aufs Rad und fuhr wieder hin. Das war auch genau richtig gewesen. Ich hatte nämlich keinerlei Schmerzen beim Spielen, und darüber hinaus konnte ich die zuletzt gewonnenen Erkenntnisse hervorragend umsetzen und neu bestätigen.

Das ging dann sogar so weit, daß ich — ähnlich der damaligen Erfahrung mit dem Einlochen aus ca. 135 Metern — aufpassen mußte, nicht völlig abzuheben. Denn abgesehen von einigen Unregelmäßigkeiten, die aufgrund der starken Schlagumstellung auch ganz normal sind, gelangen mir reihenweise Schläge wie aus dem Bilderbuch, man könnte auch sagen: professionell. Denn da stimmte einfach alles, und man spürt das auch sofort beim Schlag und wenn der Ball zu fliegen beginnt. Kerzengerade und sehr, sehr weit. Die 200+ Meter werden jetzt mit den höheren Eisen normal. Apropos kerzengerade: bei einer Ausführung des Schwunges, wie ich sie jetzt beabsichtige (d.h. mit vermehrtem Eindrehen der Hüfte beim Schlag) kommt es zu einem klassischen Draw. Was in diesem Fall auch richtig ist, denn einen Draw bekam ich vorher gar nicht zustande, weil ich immer parallel stand und entweder (selten) nach links einen Hook schlug oder (oft) nach rechts einen Slice.

Es ist an Tagen wie dem heutigen schwer, nicht völlig abzuheben und größenwahnsinnig zu werden. Natürlich mache ich mir keine Illusionen mehr, daß derartige Schläge in der Spielsituation des Wettbewerbs ohne weiteres reproduzierbar wären. Aber es ist einfach ein Wunder, daß sie jetzt, nach Jahren des Übens, so schnell möglich sind.

Das hat aber einfach damit zu tun, daß die aus den Videos gewonnenen Erkenntnisse komplett von allem wegführen, was ansonsten bei anderen Spielern und bei den Pros zu sehen ist. Ich schaute heute zu, wie einer der Pros trainierte, und er tat mir fast leid, weil sein Schlag völlig steif und undynamisch war. Natürlich schlägt er damit völlig sicher und zuverlässig; daran ist nichts auszusetzen. Aber es ist eben einfach das übliche traditionelle Schema, das dann auch an die Schüler weitergegeben wird. Seit mir die anderen Schläge gelingen und ich sogar noch erlebe, damit um einiges weiter zu schlagen als etwa dieser Pro, empfinde ich eine Genugtuung, die schlichtweg alles andere wert ist. Es reicht, einfach solche Schläge machen zu können und miterleben zu dürfen!

Nehmen wir noch etwas zum Anschauen dazu; das illustriert gut, was ich zu erklären versuche. (Man achte auf das geschmeidige Eindrehen der Hüfte im Schlagmoment. Was Trainer dann gerne daraus machen, ist ein Verzögern des Schlägers in Bezug auf den Rumpf und ein absichtliches Vorschieben der Beine — was alles vom Kern der Sache ablenkt und den natürlich Schwung zu etwas Künstlich-Formalem macht: schematische Erfüllung einer fixen Idee.)

Das folgende Video hatten wir schon mal. Aber eigentlich sollte man es sich jedesmal zu diesem Thema von neuem anschauen, weil das, was sonst nur zu sehen ist, hier auch genau erklärt wird:

Hier noch die wichtige Erklärung, daß es sich bei allen Schlägern im wesentlichen um denselben Schwung handelt:

Weitere wichtige Information: Ballposition:

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Ausgetobt

Nach dem gestrigen Üben, und nachdem ich dann am Abend wieder lange die Videoaufnahmen bei YouTube studiert hatte, war ich heute immer noch „Feuer und Flamme“ und wollte es einfach „wissen“. Deshalb fuhr ich wieder zur Driving-Range.

Irgendwie muß mich das Ganze wohl inspiriert haben. Zuerst schob ich schon nach wenigen Probeschlägen einen 20-m-Putt ins Loch, dann gelang mit gleich mit dem ersten Eisen-3-Schlag eine Kopie der stilistischen Besonderheiten, die ich in den Aufnahmen gesehen hatte: der Ball flog kerzengerade weit über 200 m. Auch einige weitere Schläge bestätigten mich, daß ich mit der neuen Schwungbewegung auf dem richtigen Weg bin.

Nochmal die Merkpunkte:

  • Ich schwinge weiter zurück, so daß der Griff rechts etwa auf Höhe meines Kopfes ist (vorher immer viel niedriger) und der linke Arm so gut wie gerade.
  • Beim Rückschwung verlagere ich das Gewicht jetzt absichtlich auf das rechte Bein (vorher hatte ich mir das nur eingebildet, in der Praxis aber — aus ungeklärtem Grund — das Gewicht links gelassen und beim Schlag auch nicht verlagert).
  • Ich lasse, Peter Crokers Hinweis folgend, den Schläger nun mit einem „Baseball-Schlag“ auf den Ball herunterfallen bzw. werfe den Schlägerkopf zum Ball, wodurch sich eine peitschenartige Bewegung ergibt (vorher war es ein ziemlich langsamer, symmetrischer Pendel-Schwung von links nach rechts und genauso wieder zurück gewesen).

Man könnte denken, das Beachten dieser Aspekte würde automatisch zu einem Slice führen, was aber nicht der Fall ist.

Wichtig erscheint mir v.a. dieser neue Aspekt, der einen kompletten Unterschied zu meinem früheren Schwung bedeutet: Ich pendle mit dem Schwerpunkt (des Oberkörpers) beim Rückschwung nicht mehr nach rechts, sondern bleibe in der Mitte. Die Profis bleiben im Grund an derselben Stelle stehen (außer Ben Hogan, der als Ausgleich zum Rückschwung sogar nach links und dann beim Durchschwung nach rechts verlagert), schlagen direkt zum Ball herunter und werfen dann mit einer Hüftdrehung das ganze Gewicht in den Ball und nach links. Der Körper wird so zu einer Art Katapult. Mit Pendeln hat das gar nichts mehr zu tun.

Hier ist eigentlich alles in wenigen Sekunden erklärt; mehr braucht man gar nicht zu wissen:

Am Ende war ich einfach total ausgelaugt und müde. Ich konnte einfach nicht mehr. Sämtliche neuen Aspekte miteinander zu koordinieren ist zur Zeit einfach zuviel; ich müßte das alles nach und nach üben und immer wieder einstudieren.

Sehenswerter Film, der die Seele des Golfspiels berührt:

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Die Videos

Nachdem ich gestern abend mehr als eine Stunde lang mehrere Golf-Videos gesehen hatte (darunter Zeitlupenaufnahmen mit Golfschwüngen von Ben Hogan, Tiger Woods und anderen sowie weitere Schwungdarstellungen und Anleitungen), wollte ich das heute gleich selbst ausprobieren und nachprüfen. Ich fuhr also auf die Driving-Range. (Es war nach der langen Pause und nach den ganze KG-Terminen das erste Mal.) Es stimmt, was ich aus den Videos abgelesen hatte: Da sind einige Fehler in meinem Schwung gewesen, die ich korrigieren kann. Es betrifft gleich mehrere Punkte und ist somit etwas heikel, da „mehr als eins“ beim Lernen und Ändern schon zuviel sein kann. Ich zähle nur kurz auf:

  • Ich habe die Hüfte bislang nicht eingedreht (wird hier erklärt: The Two Cheek Position; in dem Video ist auch ein gutes Beispiel, wie es Anfänger machen und wie ich es immer beim Schwung praktiziert habe).
  • Überhaupt habe ich die Hüfte zu steif gehalten und damit die Kraft des Schwunges blockiert (auch wegen meiner Verletzung bzw. dem Hüftgelenkproblem auf der linken Seite).
  • Falsche Gewichtsverteilung: Ich hatte nicht wirklich aufs rechte Bein verlagert, sondern mir das nur eingebildet; stattdessen hatte ich mich zu weit nach rechts gelehnt und dadurch die Mitte der Drehung verloren (auch Rückenverspannung und -Schmerzen sind dabei die Folge).
  • Ich hatte zu langsam geschwungen. Dadurch begrenze ich von vornherein die Weite.

Die ersten drei Punkte konnte ich dadurch verbessern, daß ich die Hüfte (trotz der früheren Ängste und dem leichten Knacken) „rollen“ ließ, d.h. ich blieb mit dem Schwerpunkt in der Mitte, aber verlagerte das Gewicht; das führt zu einer viel stärkeren Rotation des Beckens; hierdurch wird wieder sehr viel Kraft für den ganzen Schlag freigesetzt (der Schlag geschieht somit quasi „aus der Hüfte“, nicht aus der Schulter und dem Rücken). Der obere Teil des Körpers folgt hier nur nach, statt die Drehung zu führen. Die Schläge kamen mit allen Schlägern, von P bis zu Eisen 3 und Holz 3, sehr gut. Inzwischen habe ich ein sehr routiniertes Gefühl für den richtigen Abstand zum Ball bzw. zur Schlägerhöhe über dem Boden. Ich kann sogar problemlos mit allen Schlägern ohne Tee, einfach vom glatten Boden, schlagen. Es gibt aber noch sehr viel zu lernen. Die Videos sind eher „zu viel“ an Anregung. Aber sie bringen mir viel mehr als alle Bücher. Ich bräuchte noch Video-Aufnahmen von meinem eigenen Schwung; dann wüßte ich sofort, worauf es ankommt. Jedenfalls bin ich allein mit diesen Videos und dem richtigen Verständnis meilenweit weiter als mit allen bisherigen Pros. Es ist auf diese Weise möglich, ein profundes eigenes Verständnis zum richtigen Schlag zu entwickeln, und dieses Verständnis bleibt; es bleibt auch ganz unabhängig von der Tagesform, weil es ein Aspekt der Wahrheit des eigenen Schwungs ist, und diese Wahrheit ist immer vorhanden.

Beispiel-Videos:

Couples:

Snead:

Hogan:

Kaymer:

Vijay Singh:

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Videoanleitung: Chippen

Ich werde hier von Zeit zu Zeit hilfreiche Anleitungen (v.a. Videos) einstellen bzw. verlinken.

Chippen

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