Nachdem ich gestern wegen starkem Muskelkater (aufgrund der langen Pause und der starken Schwungbewegungen der vorigen Tage) pausiert hatte und mich heute eigentlich auch noch hatte erholen wollen, setzte ich mich dann doch mittags spontan aufs Rad und fuhr wieder hin. Das war auch genau richtig gewesen. Ich hatte nämlich keinerlei Schmerzen beim Spielen, und darüber hinaus konnte ich die zuletzt gewonnenen Erkenntnisse hervorragend umsetzen und neu bestätigen.
Das ging dann sogar so weit, daß ich — ähnlich der damaligen Erfahrung mit dem Einlochen aus ca. 135 Metern — aufpassen mußte, nicht völlig abzuheben. Denn abgesehen von einigen Unregelmäßigkeiten, die aufgrund der starken Schlagumstellung auch ganz normal sind, gelangen mir reihenweise Schläge wie aus dem Bilderbuch, man könnte auch sagen: professionell. Denn da stimmte einfach alles, und man spürt das auch sofort beim Schlag und wenn der Ball zu fliegen beginnt. Kerzengerade und sehr, sehr weit. Die 200+ Meter werden jetzt mit den höheren Eisen normal. Apropos kerzengerade: bei einer Ausführung des Schwunges, wie ich sie jetzt beabsichtige (d.h. mit vermehrtem Eindrehen der Hüfte beim Schlag) kommt es zu einem klassischen Draw. Was in diesem Fall auch richtig ist, denn einen Draw bekam ich vorher gar nicht zustande, weil ich immer parallel stand und entweder (selten) nach links einen Hook schlug oder (oft) nach rechts einen Slice.
Es ist an Tagen wie dem heutigen schwer, nicht völlig abzuheben und größenwahnsinnig zu werden. Natürlich mache ich mir keine Illusionen mehr, daß derartige Schläge in der Spielsituation des Wettbewerbs ohne weiteres reproduzierbar wären. Aber es ist einfach ein Wunder, daß sie jetzt, nach Jahren des Übens, so schnell möglich sind.
Das hat aber einfach damit zu tun, daß die aus den Videos gewonnenen Erkenntnisse komplett von allem wegführen, was ansonsten bei anderen Spielern und bei den Pros zu sehen ist. Ich schaute heute zu, wie einer der Pros trainierte, und er tat mir fast leid, weil sein Schlag völlig steif und undynamisch war. Natürlich schlägt er damit völlig sicher und zuverlässig; daran ist nichts auszusetzen. Aber es ist eben einfach das übliche traditionelle Schema, das dann auch an die Schüler weitergegeben wird. Seit mir die anderen Schläge gelingen und ich sogar noch erlebe, damit um einiges weiter zu schlagen als etwa dieser Pro, empfinde ich eine Genugtuung, die schlichtweg alles andere wert ist. Es reicht, einfach solche Schläge machen zu können und miterleben zu dürfen!
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Nehmen wir noch etwas zum Anschauen dazu; das illustriert gut, was ich zu erklären versuche. (Man achte auf das geschmeidige Eindrehen der Hüfte im Schlagmoment. Was Trainer dann gerne daraus machen, ist ein Verzögern des Schlägers in Bezug auf den Rumpf und ein absichtliches Vorschieben der Beine — was alles vom Kern der Sache ablenkt und den natürlich Schwung zu etwas Künstlich-Formalem macht: schematische Erfüllung einer fixen Idee.)
Das folgende Video hatten wir schon mal. Aber eigentlich sollte man es sich jedesmal zu diesem Thema von neuem anschauen, weil das, was sonst nur zu sehen ist, hier auch genau erklärt wird:
Hier noch die wichtige Erklärung, daß es sich bei allen Schlägern im wesentlichen um denselben Schwung handelt:
Weitere wichtige Information: Ballposition: